Spielbauten aus Holz darunter zwei Hütten auf Stelzen die mit Seilen und Strickleitern verbunden sind.
Willkommen in Blankenfelde-Mahlow

Spielleitplanung

Kinder und Jugendliche brauchen Spielräume. Damit sind nicht nur Spielplätze gemeint, sondern alle Freiflächen im Wohnumfeld und im Ortsteil.

Um die räumliche Situation von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde zu verbessern, wurde die Spielleitplanung entwickelt. Die Spielleitplanung gibt den Bedürfnissen von Mädchen und Jungen bei der Entwicklung der Gemeinde angemessen Raum und Beachtung.

  • Was ist Spielleitplanung?

    In den letzten Jahrzehnten haben sich die Bedingungen für Mädchen und Jungen und ihre Möglichkeiten, öffentliche Freiräume zu erobern und Natur zu erleben sehr verändert: das Spielen auf Straßen, Wegen und Plätzen wird immer gefahrvoller, oft bringen Eltern ihre Kinder mit dem Auto zu Freizeitaktivitäten. Freies, unstrukturiertes, erlebnisreiches und selbst bestimmtes Spiel wird rar und findet eher weit von der Wohnung entfernt statt.

    Viele Kinder und Jugendliche suchen den bequemeren Aufenthalt in der Wohnung und spielen im Kinderzimmer, am Computer oder schauen fern. Damit verringern sich die Erlebnis-, Erfahrungs- und Handlungsmöglichkeiten von Kindern. Sinnes- und Naturerfahrungen sind eingeschränkt, Bewegung fehlt.

    Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und die räumliche Situation von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde/Stadt zu verbessern, wurde die Spielleitplanung entwickelt. 

    Die Spielleitplanung gibt den Bedürfnissen von Mädchen und Jungen bei der Stadtentwicklung angemessen Raum und Beachtung.

    Mit der Spielleitplanung ist ein familienfreundliches Planungsinstrument entstanden, das die Belange von Kindern und Jugendlichen erstmalig auf der Ebene eines Ortsteils oder sogar der Gesamtstadt/-gemeinde darstellt. Die Spielleitplanung richtet den Blick auf die gesamte gemeinde als Spiel-, Erlebnis- und Erfahrungsraum. Spielplätze sind nur ein Teilaspekt neben Brachen, Siedlungsrändern, Baulücken, Straßen, Hauseingängen und Plätzen.

    Kinder und Jugendliche sind Expertinnen und Experten ihrer eigenen Situation. Kinder und Jugendliche werden von Anfang an aktiv über Befragungen, Streifzüge und Zukunftswerkstätten einbezogen. Sie sind bei allen Planungs-, Entscheidungs- und Umsetzungsschritten dabei. Damit wird die Basis für eine neue Beteiligungs- und Planungskultur in der Gemeinde gelegt. Durch die Spielleitplanung entwickelt sich ein andauernder Beteiligungsprozess durch immer neue Partizipationsprojekte.

    Die Spielleitplanung unterstützt gleichzeitig die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sowie die Verantwortlichen der räumlichen Fachplanungen und die Akteure der Jugendhilfe. Sie bringt auf der Verwaltungs- und Fachebene verschiedene Ressorts zusammen, um die Querschnittsaufgabe einer kinder- und familienfreundlichen Gemeindeentwicklung zu lösen.

    Es geht darum, Quartiere, Ortsteile und Siedlungsräume ganzheitlich zu betrachten. Städte und Gemeinden gesamträumlich als Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsräume für Kinder zu entwickeln, bringt allen Bürgerinnen und Bürgern mehr Lebensqualität. 

  • Spielleitplanung in Blankenfelde-Mahlow

    Blankenfelde-Mahlow will noch kinder- und familienfreundlicher werden. Als Zuzugsgemeinde in attraktiver Lage werden auch in Zukunft viele Familien zuziehen. Ihren Bedürfnissen und denen der Senioren möchte die Gemeinde gerecht werden.

    Vor dem Hintergrund des aktuellen Leitbildes (Leitsatz 30) der familienfreundlichen Gemeindeentwicklung und mit Unterstützung des Deutschen Kinderhilfswerks führt Blankenfelde-Mahlow als erste Brandenburgische Kommune die Spielleitplanung durch.

    Die Gemeinde Blankenfelde-Mahlow stellt sich den entscheidenden Fragen:

    • Wo halten sich Kinder und Jugendliche auf und wie erleben sie die Situation in der Gemeinde?
    • Wo Sind die Räume, die die Gemeinde ihren Kindern und Jugendlichen anbietet auch sicher?
    • Wo Sind sie interessant und anregend, vielfältig und gut zu erreichen?
    • Sind die Freiflächen ausreichend dimensioniert und auch für ältere Bevölkerungsgruppen nutzbar?
    • Wo Gibt es gemeinsame Interessen und Projektideen von Kindern, Jugendlichen und Senioren?

    Senioren werden vor dem Hintergrund des Gemeindeleitbildes bewusst in das Verfahren ein bezogen und angesprochen. Denn im Gegensatz zu vielen Erwachsenen, die die Stadt mehr oder weniger zum Arbeiten, Einkaufen und Schlafen nutzen, leben Kinder, Jugendliche und Senioren in ihrer Gemeinde. Das verbindet die Altersgruppen.

    Folgende Schritte werden im Rahmen der Spielleitplanung für Blankenfelde-Mahlow durchgeführt:

    • alle öffentlichen Freiräume in der Kommune in denen sich Kinder und Jugendliche aber auch Senioren aufhalten, werden von ihnen und Experten erfasst und bewertet. Dies erfolgt über Befragungen und Streifzüge.
    • In Zukunftswerkstätten werden die Freiräume und Angebote bewertet und eigene Ideen und Lösungsvorschläge entwickelt.
    • Auf der Basis der Bestandserhebungen und der Zukunftswerkstätten wird der Spielleitplan erstellt. In ihm werden Vorschläge für die Sicherung und behutsame Weiterentwicklung von Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsflächen gemacht. Der Spielleitplan soll von der Gemeindevertretung als Vorgabe für die Verwaltung beschlossen werden.
    • Erste Starterprojekte werden zeitnah umgesetzt. Hier können die Kinder und Jugendlichen selbst Hand mit anlegen.
  • Was bisher geschah...

    Auftakt für die Spielleitplanung in Blankenfelde-Mahlow war der Beschluss der Gemeindevertretung im Dezember 2007, im Rahmen der Bearbeitung von Flächennutzungsplan und Landschaftsplan auch die Spielleitplanung für die Gemeinde auf den Weg zubringen.

    Nach inhaltlichen Abstimmungen mit den Ausschuss Bildung, Jugend und Soziales, mit Bauamt und Kommunalservice begannen die Planungsbüros Stadt-Kinder aus Dortmund und Integere aus Berlin mit einer Expertenanalyse in der Gemeinde.

    Trägerkonferenz

    Im Februar 2009 beteiligten sich viele Träger der Jugendarbeit, aus Schulen, Kindertageseinrichtungen und Vereinen auf der Trägerkonferenz. In Gruppen sammelten und diskutierten sie über Orte und Angebote für Kinder und Jugendliche in der Gemeinde, über Konflikte, Probleme und Potenziale. Alle Hinweise wurden auf Listen und Stadtplänen eingetragen.

    Auftaktveranstaltung

    Die Auftaktveranstaltung am 31. März 2009 im Bürgerhaus Dahlewitz informierte alle Bürgerinnen und Bürger über die Ziele und das Verfahren der Spielleitplanung in Blankenfelde-Mahlow. Es kamen ca. 40 Personen. Sie wurden von Bürgermeister Ortwin Baier und Holger Hofmann vom Deutschen Kinderhilfswerk begrüßt. Herr Apel und Frau Fuchs von Stadt-Kinder und Integere gaben einen Überblick zu den Inhalten der Spielleitplanung.

    Befragungen

    Im April und Mai 2009 führten die Planungsbüros Befragungen an allen Schulen durch und beteiligten damit über 280 Schülerinnen und Schüler über einen Fragebogen und eine Stadtplanausschnitt. Sie trugen ihre Freizeitorte und Schulwege ein, schrieben auf, wo Gefahrenorte sind und wo sie Stress haben mit anderen Leuten. Außerdem konnten sie Ideen und Projektvorschläge loswerden unter der Fragestellung: Was würde ich für Kinder und Jugendliche tun, wenn ich Bürgermeister wäre und ausreichend Geld zur Verfügung hätte?

    Im Mai wurden auch die MitarbeiterInnen aller Kindertageseinrichtungen mit einem Fragebogen dazu befragt, wo sie Verbesserungsmöglichkeiten im Freiraum der Einrichtung und im Umfeld sehen. Die Ergebnisse der Befragungen lagen ab September 2009 vor.

    Weltspieltag

    Am Weltspieltag, dem 28. Mai 2009 starteten parallel insgesamt zehn Streifzüge an unterschiedlichen Orten im Gemeindegebiet. Begleitet durch zuvor geschulte Mitarbeiter aus den Schulen, Horten und Kindertagesstätten sowie einigen BürgerInnen zeigten die Kinder den Erwachsenen, wo sie spielen, sich treffen und unterwegs sind. Dabei ging es um schöne und schlechte Orte. Alle Anregungen der Kinder wurden in einem Protokoll festgehalten, die gegangene Route auf einem Stadtplan eingetragen. Am 13. und am 16. Juli 2009 wurden zwei weitere Streifzüge in Groß Kienitz und in Mahlow-Waldblick durchgeführt. Bei allen Streifzügen waren zwischen 6 und 10 Kinder dabei. Die Auswertung der Streifzüge lag im September 2009 vor.

    Zukunftswerkstatt

    Am 1. Juli 2009 erhielten die Senioren der Gemeinde in einer zweiten Zukunftswerkstatt im Bürgerhaus Dahlewitz die Gelegenheit, ihre Wünsche und Projektvorschläge für die Gemeindeentwicklung einzubringen. Eine kleine engagierte Gruppe sammelte unter reger Diskussion insgesamt 28 Ideenkarten und brachte sie in die dritte Zukunftswerkstatt am 9. Juli 2009, den Generationendialog ein. Im Bürgerhaus Dahlewitz stellten sich Senioren, Kinder und Jugendliche gegenseitig ihre Ideen vor und diskutierten darüber, welche gemeinsamen Projekte es gibt und welche besonders wichtig sind. In Kleingruppenarbeit wurden verschiedene Themenfelder z. B. Verkehr oder Ortsgestaltung bearbeitet und mit Umsetzungsschritten konkretisiert. Neue gemeinsame Projekte bekamen einen eigenen neu gestalteten Karton, so dass die Pyramide weiter wuchs. Auf einer Abschlusspräsentation vor Bürgermeister, Gemeindevertretern, Verwaltung und Bürgern zeigten Kinder, Jugendliche und Senioren ihre Ergebnisse und übergaben dem Bürgermeister einen Generationenvertrag.

    Ergebnisse

    Beim Gemeindesportfest am 20. September 2009 wurden die Ergebnisse aus allen Beteiligungsaktionen auf Plänen und in Texten präsentiert. An einem Marktstand vor Ort diskutierten die Planer die Hinweise der Kinder und Jugendlichen mit vielen kleinen und großen Besuchern. Einige nahmen die Gelegenheit wahr, eigene Ideen, Wünsche und Kritik mit Klebepunkten auf einem Stadtplan der Gemeinde aufzukleben und in eine Liste einzutragen. So kamen nochmals über 60 Hinweise für die Planung zusammen.

    Um den an der Spielleitplanung beteiligten Kindern und Jugendlichen rasche Maßnahmeerfolge bieten zu können, wurden parallel zur Endfertigung der Planung erste Planungsvorhaben in Form von Starterprojekten angeschoben. Im Dezember 2009 erfolgte die Eröffnung des ersten Starterprojekts der Spielleitplanung, dem Bolzplatz an der Oberschule Dahlewitz.

    Als Ergebnis des Planungsprozesses zur Spielleitplanung liegt seit Mitte 2010 der Entwurf zum Spielleitplan Blankenfelde-Mahlow vor. Der Spielleitplan soll die Grundlage für eine kinder-, jugend- und seniorengerechte Entwicklung des öffentlichen Freiraums in der Gemeinde sein. Dazu werden im Spielleitplan konkrete Maßnahmeempfehlungen für Projekte im öffentlichen Raum bspw. zum Verkehr, zu Spiel- oder Bolzplätzen benannt. Hinzu kommt die Formulierung einer Qualitätszielkonzeption und von Umsetzungsstrategien mit dem Ziel der Umsetzung einer kinder- und familienfreundlichen Entwicklung in der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow unter direkter Beteiligung aller Betroffenen. Der Spielleitplan ist Grundlage der Planungstätigkeit der Verwaltung.

    Im November 2010 wurden die Bauarbeiten zum zweiten Starterprojekt "Neugestaltung der Freianlagen am Jugendfreizeithaus Rembrandtstraße" in Blankenfelde aufgenommen. Die Finanzierung dieser Baumaßnahme erfolgte mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport. Mit Ende der Baumaßnahme im Juni 2011 erfolgte am Jugendfreizeithaus Rembrandtstraße im Beisein von Frau Ministerin Münch die offizielle Eröffnung eines Kleinspielfeldes mit Kunstrasenbelag sowie eines Spielplatzes mit Partnerschaukel und Jugendtreff. 

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