Jährlicher StandsicherheitstestNeues Gutachten zur Glasower Friedenseiche
Das Gutachten zum mittlerweile fünften Zugversuch vom 20. Mai 2025 liegt nun vor. Darin heißt es: "Nach der aktuellen Untersuchung ist festzustellen, dass sich diese Grundsicherheit infolge von erkennbaren Holzabbauprozessen bei der Standsicherheit auf minimal 283% und bei der Bruchsicherheit auf minimal 170% erheblich verkleinert haben.
Aufgrund des im Jahr 2022 durchgeführten Rückschnittes (Einkürzung in der Baumhöhe) und wegen der guten Vitalität des Baumes sind gegenwärtig die Stand- und Bruchsicherheit noch gegeben. Allerdings hat sich die Standsicherheit gegenüber 2024 deutlich verringert (von min. 573% auf min. 283%). Auch die Bruchsicherheit hat sich gegenüber 2024 verringert (von min. 281% auf min. 170%).
In diesem Jahr sind keine weiteren Maßnahmen nötig.
Hintergrund
Aufgrund eines sichtbaren Pilzbefalls (Lackporling) wurde im Jahr 2018 ein Fach-Gutachten in Auftrag gegeben. Der beauftragte Gutachter stellte mit Hilfe eines Schalltomographen fest, dass die Restwandstärke (gesundes Holz) des Baums nicht mehr ausreicht, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Das Gutachten empfahl eine Fällung oder mindestens eine sehr starke Kroneneinkürzung.
Um die Fällung zu vermeiden, wurde die Eiche daraufhin stark eingekürzt. Leider schritt der Zersetzungsprozess durch den Befall des Pilzes weiter voran, so dass die Bruchsicherheit nach Einschätzung von Fachleuten nicht mehr gegeben war.
Die ursprünglich für Februar 2021 geplante Fällung wurde jedoch ausgesetzt, weil Bürger*innen, Gemeindevertreter*innen und Vereine mit der Bitte an die Verwaltung herangetreten sind, ein weiteres Gutachten zu erstellen und Möglichkeiten zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit aufzuzeigen.
Das erneute Gutachten wies eine, dank der starken Einkürzungen der Baumkrone, noch ausreichende Bruch- und Standsicherheit aus. Das Gutachten bestätigte jedoch erhebliche Defekte vor allem im Bereich des Stammfuß. Da sich der Zustand der Eiche aufgrund des vorhandenen Schadbildes voraussichtlich nicht verbessern wird, sollte der Baum auch zukünftig einmal jährlich mittels Zugversuch auf seine Stand- und Bruchsicherheit untersucht werden.