Jährlicher StandsicherheitstestNeues Gutachten zur Glasower Friedenseiche
Das Gutachten zum Zugversuch vom 22. April 2024 liegt nun vor. Darin heißt es: "Aufgrund des im Jahr 2022 durchgeführten Rückschnittes (Einkürzung in der Baumhöhe) und der guten Vitalität des Baumes haben sich alle gemessenen Werte im Jahr 2024 verbessert. Die Hauptdefekte liegen nach wie vor am Stammfuß/Wurzelhals und im unteren Stammbereich. (...)
Aufgrund der vorhandenen Defekte ist jedoch nicht von einer grundlegenden Verbesserung der Situation auszugehen. Der Baum befindet sich weiterhin in seiner letzten Lebensphase."
In diesem Jahr sind keine weiteren Maßnahmen nötig.
Hintergrund
Aufgrund eines sichtbaren Pilzbefalls (Lackporling) wurde im Jahr 2018 ein Fach-Gutachten in Auftrag gegeben. Der beauftragte Gutachter stellte mit Hilfe eines Schalltomographen fest, dass die Restwandstärke (gesundes Holz) des Baums nicht mehr ausreicht, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Das Gutachten empfahl eine Fällung oder mindestens eine sehr starke Kroneneinkürzung.
Um die Fällung zu vermeiden, wurde die Eiche daraufhin stark eingekürzt. Leider schritt der Zersetzungsprozess durch den Befall des Pilzes weiter voran, so dass die Bruchsicherheit nach Einschätzung von Fachleuten nicht mehr gegeben war.
Die ursprünglich für Februar 2021 geplante Fällung wurde jedoch ausgesetzt, weil Bürger*innen, Gemeindevertreter*innen und Vereine mit der Bitte an die Verwaltung herangetreten sind, ein weiteres Gutachten zu erstellen und Möglichkeiten zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit aufzuzeigen.
Das erneute Gutachten wies eine, dank der starken Einkürzungen der Baumkrone, noch ausreichende Bruch- und Standsicherheit aus. Das Gutachten bestätigte jedoch erhebliche Defekte vor allem im Bereich des Stammfuß. Da sich der Zustand der Eiche aufgrund des vorhandenen Schadbildes voraussichtlich nicht verbessern wird, sollte der Baum auch zukünftig einmal jährlich mittels Zugversuch auf seine Stand- und Bruchsicherheit untersucht werden.