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Gedenken am Mahnmal "Glasower Damm"

Gedenken am Mahnmal "Glasower Damm"Gemeinsam gegen rechte Gewalt

Rassismus und Intoleranz haben keinen Platz in unserer Gemeinde. Darin waren sich die Teilnehmenden an der Gedenkveranstaltung am 16. Juni einig. Der Jahrestag des Anschlags auf Noël Martin im Jahr 1996 ist jährlich Anlass, um der Opfer rechter Gewalt zu gedenken.

Bürgermeister Michael Schwuchow führte durch die Veranstaltung und gab Einblicke in den von Noël Martin initiierten, regelmäßig stattfindenden Jugendaustausch zwischen Birmingham und unserer Gemeinde. Im letzten Jahr flogen 21 Jugendliche, begleitet von Betreuern des Teams Jugendarbeit nach England. Ende Oktober waren dann Jugendliche aus Birmingham zu Gast bei uns.

Michael Schwuchow: "Ich finde diese Aktionen unendlich wertvoll. Sie ermöglichen den Jugendlichen Eindrücke zu sammeln und sowohl Hemmschwellen als auch Vorurteile abzubauen. Die Austausche ermöglichen Erfahrungen, von denen die Jugendlichen ein ganzes Leben lang zehren können. Ein Hoffnungsschimmer in einer nicht ganz einfachen Zeit.

Ich möchte an dieser Stelle ganz herzlich den Organisatoren und Unterstützern danken - das engagierte Team Jugendarbeit, der Verein Bürger für Bürger, die Noël-und-Jaqueline-Martin-Stiftung und die Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam. Ohne dieses engagierte Netzwerk funktioniert es nicht. Wir sind sehr dankbar dafür, dass Sie sich für diese Idee einsetzen."

Auch die zurückliegenden Wahlen waren ein Thema in der Rede Michael Schwuchows: "So froh ich über das Engagement der Jugendgruppen bin, desto schockierter bin ich, über die hohe Zahl an Jung- und Erstwählern, die ihr Kreuz bei einer fremdenfeindlichen, polemischen und antidemokratischen Partei machten. Wir müssen uns eingestehen, dass rechtes Gedankengut eine Renaissance erlebt. Rassismus ist und bleibt ein Gegenwartsproblem, das sich in dem Wahlergebnis deutlich manifestiert.

Der Weg von der Re-Etablierung nationalistischen und fremdenfeindlichen Gedankenguts bis hin zum Blutvergießen ist nicht weit. Es ist deshalb heute wichtiger denn je, gemeinsam für ein vielfältiges, buntes und lebenswertes Miteinander einzustehen.

Noël Martin ist hier ein Vorbild. Er hat sich immer für Austausch und Verständigung eingesetzt. Er hat aufgezeigt, dass weder Herkunft, noch Hautfarbe entscheidend sind. Wir wollen sein Vermächtnis wahren und weiterhin energisch dafür eintreten, dass Gewalt und Fremdenfeindlichkeit keinen Platz in unserer Gesellschaft und in unserer Gemeinde haben."

Die Landesintegrationsbeauftragte Dr. Diana Gonzales Olivo und Dietlind Biesterfeld, Beigeordnete des Landkreises Teltow-Fläming, waren ebenfalls zu Gast und verwiesen in ihren Grußworten darauf Vielfalt und Toleranz zu leben.

Im Rahmen der Veranstaltung trugen Kinder der Astrid-Lindgren-Grundschule ihre Gedanken zum Thema Rassismus vor. Jährlich führen die sechsten Klassen der Schule die sogenannte Baumchronik fort. Auf diese Weise entsteht ein einzigartiges Zeitdokument, das aufzeigt, wie wichtig den Kindern ein gleichberechtigtes, faires und tolerantes Miteinander ist.

Musikalisch wurde die Veranstaltung von Jamila Al-Yousef und Max Feig begleitet. Mit gefühlvollen und gleichzeitig energiegeladenen Liedern setzten die Musiker emotionale Höhepunkte.

Hintergrund

Am 16. Juni 1996 wurde Noël Martin von rechtsgerichteten Jugendlichen am Mahlower Bahnhofsvorplatz beschimpft und bedroht. Er flüchtete mit seinem Auto, wurde jedoch verfolgt. Beim Überholvorgang warfen die beiden Täter einen großen Stein in das fahrende Auto Noëls, der die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Seitdem war er vom Hals abwärts gelähmt.

Ein einschneidendes Ereignis für Noël Martin, aber auch für Blankenfelde-Mahlow. Jährlich erinnert die Gemeinde am 16. Juni im Rahmen einer Gedenkveranstaltung am Ort des Geschehens an das schreckliche Ereignis.

Am 14. Juli 2020 verstarb Noël Martin in Birmingham. Er wurde 60 Jahre alt.

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