Tradition und NeubeginnWeihnachtsgruß von Bürgermeister Michael Schwuchow
Weihnachten steht vor der Tür. Das Fest der Liebe und der Freude. Eine Tradition, die Generationen zusammenführt und die uns daran erinnert, welche Werte wirklich wichtig sind. Auch in Zeiten, die von Ungewissheit und Veränderung geprägt sind, gibt uns das Weihnachtsfest Halt und Geborgenheit.
Und das haben wir dringend nötig, denn wir stehen vor großen Herausforderungen. Die Energiekrise zwingt uns umzudenken. Das Geld wird knapper. Es wird vielleicht kälter in unseren Wohnungen, aber es darf nicht kälter in unseren Herzen werden. Auch wenn die Auswirkungen der vielzitierten Zeitenwende mittlerweile für uns alle spürbar sind, erinnert uns das Weihnachtsfest dar an, dass Veränderung auch ein Neubeginn sein kann.
Sicher sind die Einschnitte für viele von uns schwer zu verkraften, doch gibt uns die alternativlose Abkehr vom russischen Gas auch die Chance, eine nachhaltigere Lebensweise einzuschlagen und unsere Versorgung möglichst schnell auf erneuerbare Energien umzustellen. Diese Chance sollten wir nutzen.
Das bedeutet für viele von uns Verzicht – im Kleinen wie im Großen – aber es bedeutet auch, sich bewusst zu machen, was wirklich not wendig ist. Wer nicht mehr aus dem Vollen schöpfen kann, muss Prioritäten setzen. Aber vielleicht wird gerade dadurch unsere Sicht auf das Wesentliche geschärft und wir können auf diese Weise gestärkt und gesundet aus der Krise kommen.
Auch hier lässt uns Weihnachten zusammenrücken und gibt uns in Zeiten, in denen es rauer und kälter wird, ein Gefühl der Gemeinschaft. Es bringt Licht in eine dunkle und manchmal auch kräftezehrende Zeit. Es trotzt der Zeitenwende.
Gerade jetzt zum Weihnachtsfest dürfen wir dabei nicht vergessen, dass es Menschen in Europa gibt, die ein sehr trauriges Weihnachten erleben. Menschen, die Angehörige im Krieg verloren haben. Menschen, deren Zuhause zerstört wurde und die auf der Flucht sind. Lassen Sie uns besonders an diese Leidtragenden des Krieges denken und unsere Solidarität und Hilfeleistungen aufrechterhalten.
Und lassen Sie uns gleichzeitig dankbar dafür sein, dass wir in Frieden und Freiheit leben. Wie schnell sich sicher geglaubte Gewissheiten ändern und wie die Weltordnung auf den Kopf gestellt werden kann, haben wir in den vergangenen Monaten allzu oft erlebt. Wir sollten darum auch in dieser für uns unbequemen Zeit weiter solidarisch bleiben. Unterstützung und Spenden sind unsere Mittel gegen den Krieg und damit verbundenes Leid.
Die Menschen in der Ukraine haben diese Solidarität weiterhin dringend nötig – auch um stark und resilient zu bleiben gegen die mannigfaltigen Zermürbungstaktiken von Kriegstreibern und Propagandisten.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ich wünsche Ihnen eine gesegnete und friedliche Weihnachtszeit im Kreise Ihrer Familie – ein Wunsch gegen den alle weiteren Wünsche klein und unbedeutend werden. Lassen Sie uns Unmenschlichkeit und Hass weiterhin durch Zusammenhalt und Liebe beantworten. Bleiben Sie zuversichtlich und bleiben Sie unverzagt!