An alle(s) gedachtKasernengelände wird zur Parkanlage
Visualisierungen: Gruppe F
Die Ideen zu den geplanten Umsetzungen wurden im Rahmen von zwei Bürgerbeteiligungsrunden gesammelt und herausgearbeitet. Neben Online-Beteiligungen fanden auch Führungen, Bürgersteiggespräche und Werkstatt-Cafés statt. Mehr als 300 Bürger*innen brachten ihre Hinweise und Vorstellungen ein.
Das Gesamtkonzept zur Entwicklung des 17,4 ha großen Geländes umfasst zahlreiche Maßnahmen, die dieser Stelle vorgestellt werden:
Aktivband
Die neue Parkanlage soll von zwei Haupteingängen aus – jeweils am nördlichen und südlichen Parkende – betreten werden können. Beide Eingänge verbindet ein breiter Hauptweg, der den Park in ganzer Länge erschließt. An diesem sogenannten Aktivband werden zahlreiche Sport- und Bewegungsmöglichkeiten geschaffen; unter anderem Outdoor-Fitnessgeräte, Parcours und Möglichkeiten zum Tischtennis oder Basketball spielen.
Zusätzlich wird der Hauptweg in zwei Spuren geteilt, um je nach Belag unterschiedliche Aktivitäten und Geschwindigkeiten zu erlauben. So ermöglicht der Asphaltweg die Befahrung mit Inlineskates oder Longboards, wohingegen der naturnah gestaltete Weg zum Spazieren gehen und Flanieren einlädt. Schmalere Nebenwege leiten vom Hauptweg aus in den eher ruhigeren östlichen Parkteil.
Westlich des Hauptweges finden Anwohner*innen außerdem eine Hundeauslauffläche, die den Vierbeinern genügend Platz zum Herumtollen bietet und, mit kleineren Baumgruppen bestanden, auch über schattige Bereiche verfügt.
Historische Spuren und Naturschutz
Am östlichen Rand des Parks finden sich historische bauliche Spuren aus der Zeit der Kasernennutzung. Einige dieser Relikte bleiben bestehen. So wurden drei ehemalige Bunkeranlagen bewusst vom Abriss ausgespart und zu Fledermaushabitaten umgestaltet. Auf dem gesamten Parkgelände sollen Ersatzhabitate für geschützte Arten entwickelt werden.
Die weitläufigen Offenlandbereiche, die schon jetzt ökologisch interessante Flächen darstellen, sollen in Form einer Umtriebsweide z.B. mit Hochlandrindern gepflegt werden. Die verschiedenartigen Naturräume können von zwei Aussichtsplattformen aus überblickt werden.
Spielplätze
Einen anderen Umgang mit den historischen Strukturen bietet der geplante Abenteuerspielplatz für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren auf einer ehemaligen Bunkeranlage westlich des Hauptweges. Das eigenständige Entdecken des „verwunschenen“ Ortes durch die Kinder und die damit verbundene Naturerfahrung stehen hierbei im Vordergrund.
Für jüngere Kinder wird ebenfalls ein Themenspielplatz geschaffen, der auf die vor Ort vorkommende Zauneidechse Bezug nimmt – Echseneier, die erklommen werden können, Eidechsenkörper, die einladen zum Verstecken und ein Tunnelsystem, das an den Schwanz eines Tieres erinnert, laden zum Spielen ein.
Angrenzend an die Spielplatzflächen im Norden entsteht eine ausgedehnte Wiese, die genügend Raum für freies Spielen, Picknick und Grillen in den Sommermonaten sowie Drachensteigenlassen im Herbst bietet.
Angebote für Jugendliche
Für Sportarten wie Skateboarding, BMX und Klettern/Bouldern kann im südlichen Teil des Entwurfsgebietes ein Freiraum und Rückzugsort geschaffen werden. Das Konzept sieht einen vielseitigen Anziehungspunkt für Jugendliche vor, der durch die Nähe zum Natursportpark die Möglichkeit einer Mitbetreuung der Angebote durch ansässige Vereine bieten kann. Durch die teilweise Verwendung von Bestandsmaterialien kann ein hohes Maß an Authentizität und Ortsbezug erreicht und so die Attraktivität des Ortes für Jugendliche gefördert werden.
Naturschwimmbad
Ebenfalls angrenzend an den Natursportpark wird ein Naturschwimmbad mit Steganlage und Rutsche geschaffen. PKW-Stellplätze für Besucher des Parks und des Schwimmbades werden am südlichen Parkeingang geschaffen.
Projektumsetzung
Die Umsetzung des Nachnutzungskonzeptes wird sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren erstrecken. Neben landschaftsbaulichen Maßnahmen zur dauerhaften Begrünung der zum Großteil noch offenen Sandflächen und Maßnahmen zur Sicherung und Ansiedlung geschützter Arten, gilt es die erforderlichen naturschutzrechtlichen Genehmigungen für Anlage und Bau der geplanten Freizeit- und Erholungsinfrastruktur einzuholen.
Folgende planerische und bauliche Maßnahmen sind für die kommenden Jahre vorgesehen:
2022
- Entwurfs- und Genehmigungsplanung zum Gesamtbauvorhaben
- Anlage und Pflege dauerhafter Wiesenbestände als zukünftige Weideflächen
- Anlage von weiteren Habitatsstrukturen für geschützte Arten (wie z.B. Zauneidechsen, Fledermäuse, Rauchschwalben)
- Anlage eines Gehölzgürtels an der Westseite des Geländes
- Verkehrssicherungsmaßnahmen an verbleibenden Einbauten
2023
- Vertiefung der Planung zur Beweidung mit Betreiberkonzept
- Herstellung der Wegeerschließung für Bau, Unterhaltung und Besucher
- Auszäunen von Beweidungs- und Hundeauslaufflächen
2024
- Aufnahme der Beweidung
- Schaffung von Wegeanbindungen in Richtung Glasowbachniederung
- Öffnung des Natur- und Erholungsraumes für Besucher
Die Schaffung der festinstallierten Spiel- und Bewegungsangebote ist ab 2025 geplant.
Über den aktuellen Umsetzungsstand informiert die Gemeinde regelmäßig im Gemeindejournal und auf der Internetseite.