Die Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein. Der Krieg in der Ukraine droht, zu eskalieren. Ein unberechenbarer Präsident wird die Weltmacht USA in den kommenden Jahren lenken. Der Welthandel ächzt unter Zollschranken. Die NATO sowie die Europäische Union werden sich neu erfinden müssen. Im Heiligen Land lodert der Konflikt weiter. Wir stehen vor unzähligen Bewährungsproben.

Und damit nicht genug, auch die deutsche Regierung ist gescheitert. Und das in einer Zeit, in der politische Extreme Aufwind haben, in der extreme Gruppierungen sich aufmachen, unsere demokratisch-freiheitlichen Grundwerte in Frage zu stellen. Das diesjährige Weihnachtsfest scheint gefesselt von Unsicherheit und Angst. 

Viele von uns fühlen sich im Angesicht der Krisen hilflos und ohnmächtig. Aber das sind wir nicht! 

Mag sein, dass wir uns in den letzten Jahren zu sehr in unserer scheinbar heilen Welt eingerichtet haben. Vielleicht haben wir unser privilegiertes Leben als selbstverständlich angesehen; sind bequem und satt geworden. Jetzt heißt es darum umso mehr, wieder aktiv zu werden.

Auch wenn wir uns von den Herausforderungen überfordert fühlen mögen, haben wir stets das Recht und auch die Verantwortung, im Rahmen der Gesetze, für unsere Werte und Überzeugungen einzutreten und uns für das Gute in dieser Welt stark zu machen.

Denn wenn die Masse schweigt, dann obsiegen die, die am lautesten schreien. Und irgendwann wachen wir auf in einer Welt, in der die Dummheit regiert.

Besonders zur Weihnachtszeit sollten wir dabei aber stets verständnisvoll miteinander umgehen. Dem Gegenüber auch mal zuhören, um seinen Standpunkt zu verstehen. Andere Meinungen tolerieren und Unterschiede akzeptieren. Das ist und bleibt für mich der Schlüssel zu einem friedlichen Zusammenleben und der Schlüssel dazu, auch gesamtgesellschaftlich wieder näher zusammenzurücken.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

lassen Sie uns in diesen besonderen Zeiten, die Botschaft von Weihnachten zu eigen machen. Inmitten der Herausforderungen und Unsicherheiten, die die Welt derzeit prägen, erinnert uns das Weihnachtsfest an die tiefere Bedeutung von Hoffnung, Frieden und Nächstenliebe. Die Geburt Christi, die wir feiern, steht für das Licht, das in die Dunkelheit kam, und für die Kraft des Mitgefühls und des Vergebens – Werte, die auch in Zeiten der Krise und des Konflikts von größter Bedeutung sind.

Möge die Botschaft von Weihnachten uns dazu inspirieren, in unserem Handeln und Denken auf das Gute in der Welt zu setzen, für den Frieden zu arbeiten und einander, in diesen schwierigen Zeiten beizustehen. 

Lassen Sie uns den Mut und die Stärke finden, gemeinsam eine gerechtere und friedvollere Zukunft zu gestalten.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein besinnliches Fest und ein Jahr, das von Hoffnung, Zuversicht und der Kraft der Solidarität geprägt ist.

Ihr Bürgermeister
Michael Schwuchow